Im August 2025 haben China und Brasilien ihre bilateralen Beziehungen durch verstärkte wirtschaftliche Zusammenarbeit und strategische Abstimmung, insbesondere im Rahmen der BRICS, deutlich intensiviert. Diese Entwicklung ist eine direkte Reaktion auf die von den USA verhängten Zölle auf brasilianische Güter, die den Handel, technologische und landwirtschaftliche Kooperationen sowie die gemeinsame Entwicklung innerhalb der BRICS-Gruppe vorantreiben.
Die diplomatischen Bemühungen gipfelten in einem Telefonat zwischen dem chinesischen Außenminister Wang Yi und seinem brasilianischen Amtskollegen Mauro Vieira am 28. August 2025. Beide Seiten betonten die Bedeutung der gegenseitigen strategischen Vertrauensbildung und Kooperation. Diese Gespräche fanden vor dem Hintergrund der von den USA verhängten 50-prozentigen Zölle auf brasilianische Produkte, darunter Kaffee und Rindfleisch, statt, die seit dem 6. August 2025 in Kraft sind. Brasilien sucht aktiv nach alternativen Märkten und stärkt seine Bindungen zu China, um die wirtschaftlichen Auswirkungen dieser Maßnahmen abzufedern.
Bereits im Mai 2025 unterstrich der Besuch des brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva in China die wachsende Partnerschaft. Aus diesem Treffen gingen 20 Abkommen hervor, die die Zusammenarbeit in den Bereichen Handel, Infrastruktur, Technologie und Agrarwirtschaft vertiefen. China hat zudem die Einfuhr von getrockneten Destillationskornrückständen (DDGs) aus Brasilien genehmigt, ein konkreter Schritt zur Diversifizierung der Handelsströme.
Der 17. BRICS-Gipfel, der vom 6. bis 7. Juli 2025 in Rio de Janeiro stattfand und von Brasilien ausgerichtet wurde, fokussierte sich auf die Förderung einer inklusiven und nachhaltigen Entwicklung. Die erweiterte BRICS-Gruppe, die nun über 45% der Weltbevölkerung und etwa 35% des globalen BIP umfasst, positioniert sich als wichtiger Akteur bei der Neugestaltung globaler Handelsdynamiken und der Schaffung alternativer Wirtschaftsrahmen.
Die strategische Ausrichtung beider Länder wird durch die Tatsache unterstrichen, dass China als Brasiliens größter Handelspartner fungiert und die bilateralen Handelsbeziehungen im Jahr 2024 ein Rekordvolumen von 188,17 Milliarden US-Dollar erreichten. Die von den USA verhängten Zölle, die brasilianische Exporte wie Kaffee und Rindfleisch erheblich beeinträchtigen – mit einem Rückgang der US-Importe um geschätzte 60% seit April 2025 und erwarteten Verlusten von 1 Milliarde US-Dollar für die Agrarindustrie –, haben Brasilien dazu veranlasst, seine Handelsbeziehungen zu diversifizieren. China hat seinerseits die Einfuhr von 183 brasilianischen Kaffeeunternehmen genehmigt, was die wachsende Handelsbeziehung zwischen beiden BRICS-Mitgliedern widerspiegelt.
Die Stärkung der Beziehungen zwischen China und Brasilien ist ein klares Signal für die sich wandelnden globalen Wirtschaftsallianzen. Beide Nationen arbeiten eng zusammen, um die Herausforderungen protektionistischer Handelspolitiken zu meistern und streben nach gegenseitigem Wirtschaftswachstum. Diese Entwicklungen zeigen die zunehmende Bedeutung von BRICS als Gegengewicht zu westlich dominierten Wirtschaftsblöcken und unterstreichen die Bemühungen um eine gerechtere und multipolare Weltordnung.