Eine bahnbrechende Entdeckung von Forschern des Karolinska Institutet in Schweden hat bestätigt, dass sich im Hippocampus, dem Gedächtniszentrum des Gehirns, auch im späten Erwachsenenalter weiterhin neue Neuronen bilden. Diese Erkenntnis, veröffentlicht in *Science* am 3. Juli 2025, stellt frühere Annahmen über die Regenerationsfähigkeit des Gehirns in Frage.
Die Studie nutzte fortschrittliche Techniken wie Einzel-Nukleus-RNA-Sequenzierung und Durchflusszytometrie, um Gehirngewebe von Personen im Alter von 0 bis 78 Jahren zu analysieren. Diese Methoden ermöglichten es den Wissenschaftlern, verschiedene Stadien der neuronalen Entwicklung, von Stammzellen bis zu unreifen Neuronen, im Gyrus dentatus des Hippocampus, einem kritischen Bereich für Gedächtnis und Lernen, zu identifizieren.
„Dies gibt uns ein wichtiges Puzzleteil zum Verständnis, wie das menschliche Gehirn funktioniert und sich im Laufe des Lebens verändert“, sagte Professor Jonas Frisén, der die Forschung leitete. Diese Forschung eröffnet die Tür zu potenziellen regenerativen Behandlungen für neurodegenerative und psychiatrische Erkrankungen und bietet Hoffnung für zukünftige Therapien. In Deutschland, wo die Forschung und Entwicklung im Gesundheitswesen einen hohen Stellenstellenwert hat, könnte diese Entdeckung erhebliche Auswirkungen auf die medizinische Forschung und Behandlung haben.