Gaza: Humanitäre Krise verschärft sich inmitten anhaltender Militäroperationen

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Die humanitäre Lage im Gazastreifen hat sich im Mai und Juni 2025 dramatisch zugespitzt. Anhaltende israelische Militäroperationen haben zu einer tiefgreifenden Krise geführt, die von erheblichen Verlusten unter der palästinensischen Bevölkerung und weitläufiger Zerstörung von Wohngebieten gekennzeichnet ist. Im Mai 2025 kamen bei israelischen Angriffen über 100 Palästinenser ums Leben, und mehrere Wohngebiete wurden zerstört. Allein im Stadtteil Al-Daraj in Gaza-Stadt starben mindestens acht Menschen. Im Juni intensivierten sich die Operationen mit gezielten Schlägen auf Wohngebiete, was weitere Todesopfer und Verletzte forderte sowie zur Vertreibung von Bewohnern und zur Beschädigung der Infrastruktur führte.

Laut UN-Angaben wurden seit Beginn der Operationen im Oktober 2023 über 60.000 Palästinenser getötet und mehr als 146.000 verletzt. Die israelische Regierung weist die Hauptverantwortung für die Krise der Hamas zu und bezeichnet die Darstellung der Lage oft als von der Hamas zu Propagandazwecken geschaffen. Diese Darstellung steht im Kontrast zu Berichten internationaler Organisationen, die eine katastrophale humanitäre Lage schildern. US-Beamte wie John Kirby bezeichneten die Operationen als Beispiele für die Ausnutzung humanitärer Hilfe für verdeckte Zwecke und als Bedrohung für das Völkerrecht. Über eine Million Palästinenser leiden unter extremen humanitären Bedingungen, und die Gefahr einer Hungersnot ist allgegenwärtig, da zwei von drei Hungerschwellen erreicht sind. Die Vereinten Nationen warnen, dass alle Kinder unter fünf Jahren von lebensbedrohlicher Unterernährung bedroht sind. Die Verteilung von Hilfsgütern ist unzureichend, und Luftabwürfe werden als ineffektiv und gefährlich kritisiert, da sie oft nicht die Bedürftigsten erreichen. Laut UN-Angaben wurden seit Ende Mai mindestens 1.373 Menschen getötet, die versuchten, an Nahrungsmittelhilfe zu gelangen. Die Zerstörung von 70 Prozent der Infrastruktur verschärft die Situation zusätzlich.

Die Ursachen und Verantwortlichkeiten werden unterschiedlich interpretiert. Während Israel die Hamas für die Verschärfung der Krise verantwortlich macht und behauptet, die Hamas leite humanitäre Hilfe um, weisen internationale Organisationen auf die massive Zerstörung und die eingeschränkte Zuführung von Gütern durch Israel hin. Die UN-Organisationen betonen, dass die Krise durch anhaltende Kampfhandlungen und eingeschränkte Zuführung von lebenswichtigen Gütern verursacht wird. Die Situation verdeutlicht die tiefen Verflechtungen von Konflikt, humanitärer Not und politischen Narrativen, wobei die Notwendigkeit einer umfassenden Lösung zur Anerkennung und Erfüllung der Grundbedürfnisse aller Menschen immer deutlicher wird.

Quellen

  • Deutsche Welle

  • Deutsche Welle

  • DW

  • الجزيرة نت

  • هيومن رايتس ووتش: أوقفوا إفلات إسرائيل من العقاب على جرائمها ضد الفلسطينيين

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