Ein Team chinesischer Wissenschaftler hat erfolgreich die hexagonale Form von Lonsdaleit im Labor synthetisiert. Dieses Material, das für seine außergewöhnliche Härte bekannt ist und bisher nur in Meteoriten gefunden wurde, eröffnet neue Möglichkeiten für Hochtechnologieanwendungen.
Die in der Fachzeitschrift Nature Materials veröffentlichte Forschung bestätigt die künstliche Herstellung dieses extrem harten Materials. Die Wissenschaftler nutzten eine Methode, bei der Graphit unter extremem Druck und hoher Temperatur komprimiert und erhitzt wurde, was zur Bildung von Lonsdaleit-Kristallen mit einer Größe von etwa 100 Mikrometern führte. Der synthetisierte Lonsdaleit zeigte eine Härte von 155 Gigapascal (GPa), was einer Steigerung von 40 % gegenüber natürlichem Diamant entspricht, und eine thermische Stabilität von bis zu 1100 °C. Diese Eigenschaften machen es zu einem vielversprechenden Material für Schneidwerkzeuge, Schleifmittel, Schutzbeschichtungen und elektronische Komponenten, die unter extremen Bedingungen funktionieren müssen.
Die erfolgreiche Synthese löst eine langjährige wissenschaftliche Debatte über die Existenz von rein hexagonalem Lonsdaleit und dessen Herstellbarkeit im Labor. Frühere Forschungen deuteten darauf hin, dass Lonsdaleit möglicherweise nur defekter kubischer Diamant ist. Die aktuellen Ergebnisse liefern jedoch überzeugende Beweise für die Existenz und die kontrollierte Herstellung von reinem hexagonalem Lonsdaleit. Die Fähigkeit, ein solch robustes Material unter Laborbedingungen zu produzieren, anstatt auf seltene außerirdische Quellen angewiesen zu sein, ist ein entscheidender Schritt für die Materialwissenschaft und die industrielle Entwicklung.