Der Iran hat am 11. Februar 2021 den 42. Jahrestag seiner Islamischen Revolution von 1979 mit groß angelegten, staatlich organisierten Kundgebungen im ganzen Land begangen. Bilder im Staatsfernsehen zeigten Prozessionen in Teheran und anderen Provinzen, bei denen die Teilnehmer die Flagge der Islamischen Republik schwenkten.
Die jährliche Veranstaltung zieht in der Regel Hunderttausende, wenn nicht Millionen von Menschen im ganzen Land an. Dieses Jahr wurden die Feierlichkeiten jedoch von verschärften Spannungen mit den Vereinigten Staaten und einer sich verschärfenden Wirtschaftskrise überschattet.
Die Sicherheitsmaßnahmen wurden Berichten zufolge rund um die Hauptstadt verstärkt, wobei das Militär ballistische Raketen im Stadtzentrum präsentierte. Demonstranten verbrannten amerikanische Flaggen, und zum ersten Mal richteten einige Regierungsanhänger ihre Wut auf den Tech-Milliardär Elon Musk, neben US-Präsident Donald Trump und dem israelischen Premierminister Benjamin Netanyahu.
Die Revolution von 1979, angeführt von Ayatollah Ruhollah Khomeini, führte zum Sturz der Monarchie. Im selben Jahr überfielen iranische Studenten die US-Botschaft in Teheran, was zum Abbruch der diplomatischen Beziehungen führte. Seitdem hat der Iran immer wieder militärische Spannungen mit den USA und Israel erlebt, zuletzt im Jahr 2020. Ein großer Teil der iranischen Bevölkerung bleibt den Jubiläumsfeiern gegenüber gleichgültig.
Der Iran kämpft mit einer schweren Wirtschaftskrise, die durch strenge westliche Sanktionen verschärft wird, die wegen seines umstrittenen Atomprogramms verhängt wurden. Während US-Präsident Donald Trump kürzlich seine Bereitschaft signalisierte, Gespräche mit Teheran zu führen, lehnte der oberste Führer Ali Khamenei, der das letzte Wort in strategischen Fragen hat, Verhandlungen zunächst ab. Die iranische Währung ist auf ein neues Rekordtief gefallen.
Die iranische Regierung äußerte sich skeptisch über mögliche Verhandlungen mit den USA. Präsident Hassan Rouhani, ein gemäßigter Konservativer, der im Wahlkampf für eine Verbesserung der Beziehungen zum Westen warb, kritisierte Trump und sagte: „Sie (die USA) behaupten, dass der Iran die Region destabilisiert hat, aber in Wirklichkeit ist es Israel, das die Region bombardiert.“ Außenminister Abbas Araqchi versicherte, dass Iran nicht zu Verhandlungen gezwungen werden würde.