Die Vereinten Nationen (UN) haben 3,8 Millionen Dollar für humanitäre Hilfe in der kolumbianischen Region Catatumbo bereitgestellt, wo sich eine Vertreibungskrise entwickelt. Der Zentrale Notfallfonds der UN genehmigte die Zuteilung, so Mireia Villar, die UN-Resident Coordinator in Kolumbien. Die Mittel werden verwendet, um den von dem anhaltenden Konflikt Betroffenen Lebensmittel, Gesundheitsversorgung, Wasser und Bildung zu liefern.
Die UN haben gewarnt, dass die Situation im Catatumbo die schwerste Vertreibungskrise in Kolumbien seit 2016 ist. Schätzungsweise über 77.000 Menschen sind Opfer von Gewalt, wobei mindestens 52.000 gezwungen waren, aus ihren Häusern zu fliehen, und 25.000 in ihren Territorien, hauptsächlich in ländlichen Gebieten mit eingeschränkter Mobilität, eingesperrt sind. Das UN-Eingreifen zielt darauf ab, Schutz zu bieten, insbesondere für Kinder und Frauen, die von geschlechtsspezifischer Gewalt bedroht sind.
Das Büro der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) hat auch eine Warnung vor der Gewalt in der kolumbianischen Region Cauca herausgegeben. In seinem Wochenbericht hob OCHA hervor, dass etwa 28.000 Menschen in den Gemeinden Suárez und Buenos Aires Mobilitätseinschränkungen erlitten, nachdem eine nichtstaatliche bewaffnete Gruppe (GANE) den Gemeinden befohlen hatte, in ihren Häusern zu bleiben. Darüber hinaus sind 10.000 Menschen in den Gemeinden Argelia, Cajibío, Morales, Suárez und Patía einem hohen Risiko ausgesetzt, da improvisierte Sprengkörper, gezielte Tötungen und bewaffnete Zusammenstöße eingesetzt werden.
Die Situation wird durch die Untererfassung betroffener Personen weiter verschärft, da viele Opfer aus Angst vor Vergeltung keine Anzeige erstatten. Die anhaltenden Konflikte haben auch 1.308 Schüler aufgrund von Schulschließungen und 65 beschädigte Häuser betroffen.