Das James-Webb-Weltraumteleskop der NASA hat eine bahnbrechende Entdeckung auf Charon, dem größten Mond von Pluto, gemacht und zum ersten Mal Kohlendioxid und Wasserstoffperoxid auf seiner eisigen Oberfläche nachgewiesen. Diese Entdeckung, veröffentlicht in Nature Communications, wurde von Astronomen des Southwest Research Institute (SwRI) in Boulder, Colorado, gemacht.
Charon hat einen Durchmesser von etwa 1.207 Kilometern und befindet sich im Kuipergürtel, einer Region voller eisiger Überreste und Zwergplaneten am Rand unseres Sonnensystems. Frühere Missionen, einschließlich der New Horizons-Mission der NASA im Jahr 2015, lieferten nur begrenzte Informationen über die Zusammensetzung von Charon und enthüllten hauptsächlich Wasser, Ammoniak und organische Materialien.
Die neuen Beobachtungen zeigen, dass die Oberfläche von Charon eine Schicht aus Kohlendioxid enthält, die wahrscheinlich durch Einschlagsereignisse freigelegt wurde, sowie Wasserstoffperoxid, das durch die Wechselwirkung von Sonnenstrahlung mit seiner eisigen Oberfläche entstanden ist. Diese Verbindungen deuten darauf hin, dass die Oberflächenchemie von Charon komplex ist und von solarer und kosmischer Strahlung beeinflusst wurde.
Silvia Protopapa, Co-Investigatorin der New Horizons-Mission, betonte die Bedeutung dieser Entdeckungen und stellte fest, dass Charon das einzige mittelgroße Objekt im Kuipergürtel ist, das geologisch kartiert wurde. Das Vorhandensein von Kohlendioxid und Wasserstoffperoxid könnte Einblicke in die Entstehung des Mondes und das frühe Sonnensystem geben.
Obwohl diese Verbindungen kein Leben anzeigen, sind sie wichtig, um die chemischen Prozesse zu verstehen, die biologische Vorläufer unterstützen könnten. Das James-Webb-Teleskop wird weiterhin Charon untersuchen, um mehr über seine Oberflächenzusammensetzung und die Entwicklung von eisigen Körpern im Kuipergürtel zu erfahren.