Die Arktis steht vor einer vierten Krise, da sie viermal schneller als der globale Durchschnitt erwärmt wird, was zu erheblichen ökologischen Veränderungen und aufkommenden Gesundheitsgefahren führt. Jüngste Forschungen heben das Potenzial zoonotischer Krankheiten hervor – solcher, die von Tieren auf Menschen übertragen werden – die in der Region zunehmen könnten, verstärkt durch Habitatzerstörung und Verschmutzung.
Seit 1997 überwachen Forscher die Verschmutzungsniveaus und Nahrungsnetze in der Arktis und zeigen, dass mit der Verschlechterung der Umwelt das Risiko zoonotischer Übertragungen steigt. Das Schmelzen des Meereises führt zur Einführung von 'ewigen Chemikalien' in das Ökosystem, die die Immunsysteme einheimischer Arten wie Eisbären beeinträchtigen, die zuvor nicht mit diesen Krankheitserregern in Kontakt gekommen sind.
Mit Prognosen für eisfreie Sommer bis in die 2030er Jahre ist die Notwendigkeit einer verstärkten Überwachung aufkommender Infektionskrankheiten kritisch. Die aktuellen Bemühungen sind begrenzt und erfordern einen Wechsel zu gemeinschaftsbasierten, technologiearmen Überwachungssystemen. Die Zusammenarbeit mit lokalen Jägern in Bezug auf Hygiene und Fleischinspektion kann helfen, Risiken zu mindern und gleichzeitig die Ernährungssicherheit zu gewährleisten.
Dringendes Handeln ist unerlässlich. Ohne angemessene Überwachungs- und Bewertungspläne könnte die Arktis zu einem Brutplatz für zukünftige Pandemien werden, was die Dringlichkeit eines integrierten Ansatzes für Gesundheit, Biodiversität und Umweltschutz unterstreicht.