Die Außenminister der Europäischen Union trafen sich vom 29. bis 30. August 2025 in Kopenhagen zu einem informellen Treffen, um die strategische Ausrichtung der EU in Bezug auf Russland und die Ukraine zu erörtern. Zu dem Treffen wurden auch Vertreter aus Norwegen, dem Vereinigten Königreich und Island eingeladen.
Im Mittelpunkt der Beratungen stand die Ausarbeitung des 19. Sanktionspakets gegen Russland. Ziel ist es, den Druck auf Moskau weiter zu erhöhen und die russische Kriegsmaschinerie zu schwächen. Ein besonderer Fokus liegt auf der Bekämpfung der sogenannten russischen Schattenflotte, die durch den Umweg über Drittländer und die Umgehung von Ölpreisobergrenzen die Sanktionen untergräbt. Die EU hat seit Beginn des russischen Angriffskriegs eine Reihe von Sanktionsmaßnahmen ergriffen, die den Finanzsektor, den Energiesektor und den Zugang zu kritischen Technologien betreffen. Ergänzend dazu haben auch das Vereinigte Königreich, Norwegen und Island ihre eigenen Sanktionsregime gegen Russland verschärft oder angepasst, um eine gemeinsame Front zu bilden.
Die militärische und finanzielle Unterstützung der Ukraine bleibt ein zentraler Pfeiler der EU-Politik. Die Union hat sich als größter Geber für Kiew etabliert und bereits erhebliche finanzielle und materielle Hilfe geleistet, um die Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine zu sichern. Die Minister werden auch die Effektivität der bisherigen Sanktionen bewerten und nach Wegen suchen, die militärische Hilfe für die Ukraine weiter zu stärken. Die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas hat die Mitgliedstaaten aufgefordert, bis zur kommenden Woche konkrete Vorschläge für das nächste Sanktionspaket einzureichen, um den maximalen Druck auf Russland auszuüben.
Die Haltung Russlands, das weiterhin keine Bereitschaft zu Verhandlungen zeigt und seine militärischen Operationen fortsetzt, unterstreicht die Notwendigkeit einer konzertierten und entschlossenen Reaktion der internationalen Gemeinschaft. Es wird auch die Möglichkeit von Sekundärsanktionen gegen Länder diskutiert, die nachweislich Sanktionen umgehen. Die Beratungen in Kopenhagen spiegeln das fortwährende Engagement der EU für Frieden und Sicherheit in Europa wider und bekräftigen die Entschlossenheit, die Ukraine in ihrem Streben nach Freiheit und Selbstbestimmung zu unterstützen.