Tokio – Der japanische Fiskalrat, ein Beratungsgremium der Regierung, hat die Behörden aufgefordert, ihre Bemühungen zur Haushaltskonsolidierung zu verstärken. Diese Empfehlung kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die geldpolitischen Straffungsmaßnahmen der Bank of Japan (BOJ) das Potenzial für höhere Kosten der Schuldenbedienung in Japan erhöhen, dem am höchsten verschuldeten Industrieland der Welt.
Der am Dienstag Finanzminister Katsunobu Kato vorgelegte Vorschlag des Rates unterstreicht die Bedenken, dass die Zinserhöhungen und die reduzierten Anleihekäufe der BOJ zu einem Anstieg der Renditen japanischer Staatsanleihen beitragen, was eine größere Aufmerksamkeit auf die Finanzstabilität des Landes erfordert. Experten verweisen auf die Notwendigkeit, die Staatsausgaben zu überprüfen und neue Einnahmequellen zu erschließen, um die Schuldenlast zu verringern. Die Situation wird von einigen Ökonomen mit der deutschen Finanzkrise in den frühen 2000er Jahren verglichen, als hohe Zinsen und steigende Schulden die wirtschaftliche Entwicklung behinderten. Die Regierung steht vor der Herausforderung, ein Gleichgewicht zwischen der Notwendigkeit, die Wirtschaft anzukurbeln, und der Aufrechterhaltung der Finanzstabilität zu finden, insbesondere angesichts der alternden Bevölkerung und der damit verbundenen sozialen Verpflichtungen.