Astronomen haben ein Doppelsternsystem mit einem 'Schwarzen Witwen'-Pulsar entdeckt, einer Art Neutronenstern, der seinen Begleitstern verschlingt. Das System, bekannt als PSR J0337+1715, wurde 2014 entdeckt und seitdem ausgiebig untersucht. Der Pulsar, der sich mit einer Geschwindigkeit von 4.200 Mal pro Sekunde dreht, entzieht seinem Begleitstern, einem roten Zwergstern, langsam Material. Dieser Prozess ist als 'Sternenkannibalismus' bekannt.
Die Entdeckung dieses Systems hat den Astronomen eine einzigartige Gelegenheit gegeben, die Entwicklung von Doppelsternen und das Verhalten von Pulsaren zu untersuchen. Das System ist auch eine potenzielle Quelle für Gravitationswellen, die Wellen in der Raumzeit sind, die von Einsteins allgemeiner Relativitätstheorie vorhergesagt werden.
Das Forschungsteam unter der Leitung von Wissenschaftlern der University of Manchester nutzte das Arecibo-Observatorium in Puerto Rico, um das System zu beobachten. Sie konnten die Rotationsgeschwindigkeit des Pulsars, seine Masse und die Geschwindigkeit messen, mit der er seinem Begleitstern Material entzieht. Diese Daten haben es ihnen ermöglicht, ein detailliertes Modell der Entwicklung des Systems zu erstellen.
Die Entdeckung dieses Systems hat bedeutende Auswirkungen auf unser Verständnis des Universums. Sie zeigt, dass Doppelsterne auf unerwartete Weise evoluieren können und dass Pulsare einen tiefgreifenden Einfluss auf ihre Umgebung haben können. Das System ist auch eine Erinnerung an die extremen und gewalttätigen Prozesse, die im Universum stattfinden.